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Rosa ist nicht Güll

Güll ist Rosa 

 

Liebe Leserin, Lieber Leser 


Mein Mann und ich lieben es, manchmal am späteren Nachmittag oder am Abend nach meinem Feierabend unsere Bikes zu satteln und uns einfach auf den Wegen zum schönen Bodensee treiben zu lassen. Wir nennen es Bikepilgern – Landschaft und der Natur geniessen – vom Puls der Einsamkeit in den Puls einer Hafenstadt am Bodensee.


Auf einer unseren Reisen sind wir mit unseren Scotts in einem schmucken Hafenstädtchen gestrandet. Dieses Städtchen gibt uns immer wieder den Hauch eines meditierenden Lebens. Die Schiffe transportieren die Menschen vom Deutschen Ufer in den Schweizer Hafen.


Ein Kornhaus ist das wahre Zeichen dieses Städtchens. An schönen Tagen herrscht hier reges Treiben – Menschen verschiedensten Kulturen – in der Luft liegt der Duft von Pommes, feinstem Galati – gepaart von den feinsten Düften aus der Parfümindustrie der weiten schönen Welt, der Duft von Sonnencrème fehlt an heissen sonnigen Tagen nicht. Frisch verliebte Paaren küssen sich und schauen mit Sehnsucht auf die Weite des Bodensees. Manchmal liegt ein süsser Duft in der Luft. Junge Familien, die ihren Nachwuchs in einem Kinderwagen am Seeufer chauffieren. Ein buntes Treiben des Lebens in allen Facetten. Ich mag dieses bunte Menschenschauen und meine Gedanken verlieren sich oft am Horizont des Bodensees – ein tiefes Seufzen kommt in meiner Seele hoch.


Um den Abend kulinarischen abzuschliessen, suchten wir nach einem kleinen Hafenbeizlein. Gestrandet sind wir in einem kleinen Kebab Laden, die Stühle und Tische sind in die Jahre gekommen. Hinter der Theke steht eine Frau – schwarze Haare, zusammengebunden zu einem Heubürzi, ihre Schürze zeigt Spuren ihrer Arbeit – sie duzt alle Kunden aus einer Selbstverständlichkeit. Sie avisiert ihren Mann in einem ruhigen und bestimmten Wortlaut, was zu tun ist. In seiner ruhigen Art folgt er ihren Anweisungen. Es herrscht ein reges Treiben an der kleinen Theke. Man spürt es nicht. Alles hat seine Rheinfolge. Bezahlt wird an der Theke mit Karte oder in bar - Twint gibt es nicht. Die Kundschaft kommt aus den verschiedensten Kulturen und Alters.  An den Tischen wird in allen Sprachen politisiert und über das Leben philosophiert. Ich mag das – höre gerne zu, schaue den Gesten zu. Liebe Leserin und liebe Leser, das ist Leben an der Hafenstadt, wie ich es gerne mag.  


Wir bestellen unser Essen, die Saucen werden in grossen Flaschen direkt auf den Tisch serviert, das Essen ist einfach ohne grossen Schnickschnack – fein, zahlen und gehen. Sie verabschiedet uns mit einem herzlichen Lachen und Winken. Klar – wir kommen wieder. Bei unserem zweiten Besuch freute sie sich sehr und fragte nach – Schatzeli lange nicht mehr gesehen, strahlt dabei über ihr ganzes Geschicht über das Wiedersehen, wo ist dein Mann, wie geht’s euch – schön seid ihr da.


Bei einem der letzten Besuche fragte ich sie nach ihrem Namen. Sie kam vor ihrer Theke hervor, streifte ihre mehligen Hände an ihrem Shirt ab, umarmte mich – sagte ich bin Güll – man nennt mich Rosa. Nenn mich einfach Rosa – das ist mein Mann – Nuri. Mit vollem Stolz zeigte er mir seine Schürze – mit gelben Grossbuchstaben steht sein Name «Nuri» darauf. Nuri redet nicht viel – Nuri hat ein verschmitztes Lächeln im Gesicht.


Ich mag Rosa – warum? Weil sie eben Rosa ist – Rosa ist nicht Güll – Rosa ist Rosa mit ihrer Herzlichkeit und Dankbarkeit. Ich mag Nuri – weil er eben Nuri ist und eine grossartige Schürze mit seinem Namen hat. Sein Lächeln, seine Ruhe. Wir mögen diesen Kebab Imbiss am Hafen eines Städtchens mit einem schönen Kornhaus.  


Nun liebe Leserin und Leser – wo hat Rosa ihren Kebab Imbiss?

 

Herzlichst eure Beatrice


Vergebung



Liebe Leserin, lieber Leser


Was heisst Vergebung – für dich – für mich? Ein Thema, welches mich schon seit längerer Zeit beschäftigt. Für diesen Blog bin ich etliche Kilometer geradelt, gewandert – immer wieder die Frage: was bedeutet Vergebung für dich – wem vergebe ich – kann ich überhaupt vergeben – wie funktioniert Vergebung überhaupt in meinem Leben.


Seit Wochen drehe ich mich wie in einem Hamsterrad – ohne bis heute zu einem schreibwürdigen Ergebnis zu kommen.


Nun ja, vergeben ist nicht immer einfach. Es spielt schlussendlich eine wichtige Rolle, wie tief wir in der Seele verletzt oder gekränkt wurden – und wie stehst du zu dieser Person, die dir das angetan hat. Dabei spielt doch die Liebe zu ihr eine wichtige Rolle. Auch der gesundheitliche Aspekt spielt enorm eine wichtige Rolle verzeihen zu können. Tust du es nicht, kann es dich daran hindern, Geschehenes hinter dir zu lassen und wieder mit voller Kraft nach vorne zu blicken.



Vergebung geschieht nicht einfach so per Knopfdruck wie bei einem Selecta Automaten. Es ist eine Gradwanderung zwischen Wut/Hass und der inneren Sehnsucht nach Freiheit des inneren Friedens.



Vergebung ist eine Art Friedensarbeit zu dir selbst. Du durchtrennst ein dickes Gummiband, welches dich an die verletzte Vergangenheit erinnert. Ohne Vergebung kannst du den Menschen, der dich verletzt hat, nicht loslassen und er ist stetig Herr über deine Gedanken. Dein Kopf scheint einem Bienenstock gleichzukommen. Vergebung kann also heissen, dass du die negativen Gefühle zu dieser Person auflöst und so den inneren Frieden findest. Ein langer Weg – ich weiss, liebe Leserin und lieber Leser. Ich ermutige dich nur, diesen Weg zu gehen. Aus meiner eigenen Erfahrung ist es nur Seelenbalsam für dich. Glaub es mir, diese Arbeit lohnt sich.


Aber trotzdem gibt es Dinge in deinem Leben, die unverzeihlich sind – nicht wahr? Tja, was machst du damit? Nun, vielleicht musst du es einfach akzeptieren, dass es so ist, wie es ist. Schlussendlich in deinem Leben stehen lassen. Es gibt schlussendlich keinen Lebenskatalog, wo du nachschauen kannst, was unverzeihlich ist und was nicht. Du entscheidest mit deinem Herzen, wem du vergibst. Eine bekannte Psychologin, Dr. Doris Wolf, hat dazu etwas Wunderbares gesagt:



„Auch wenn es mir wehgetan hat, bin ich bereit, loszulassen und zu verzeihen. Ich möchte meine Energie jetzt auf meine Zukunft richten.“


In diesem Sinne - für dich - liebe Leserin und lieber Leser. Vergebung üben, leben - eine Chance für deine Zukunft und deine Gesundheit. 


Herzlichst

Beatrice

De Hans im Schnäggeloch


Liebe Leserin

Liebe Leser


 

Der Frühling – er zeigt sich in seiner vollen Pracht. Die Tulpen blühen, die Bäume sind voller Blüten, die Schatten werden kürzer, die hellen Tag werden länger, die Vögel zwitschern und singen uns ihre Loblieder – die Natur erwacht aus ihrem langen Winterschlaf. Wunderbar – herrlich – es tut einfach nur gut die Seele mit diesen himmlischen Herrlichkeiten zu füllen.


Unsere Enkelkinder habe bei ihrem letzten Besuch fleissig leere Schneckenhäuser im OpaGrosi Garten gesammelt. Voller stolz zeigten sie uns mit ihren kleinen feinen Händen ihren Fund. Es ist faszinierend die kleinen Schneckenhäuser zu betrachten. Auf den ersten Blick sehen sie alle gleich bis auf die Farben alle gleich aus – aber nein, ein zweiter Blick stellt sich dem entgegen. Schnecken sind für mich faszinierende Tiere der Natur. Welches Tier trägt schon sein eigenes Haus – Heim - mit sich auf dem Rücken herum? Nun ja, liebe Leserin und lieber Leser – die Antwort ist sehr einfach – es sind nicht viele Tiere – bist du auch meiner Meinung.


Schnecken verlassen ihr Haus bis zum Tod in der Regel nicht. Sie werden darin geboren. Findest du leere Schneckenhäuser ist die Schnecke entweder eines natürlichen Todes verstorben oder sie wurde von einem ihrer zahlreichen Fressfeinde verspeist.

Beim Anblick der leeren Schneckenhäuser kommt wir immer das Lied «De Hans im Schneckeloch in den Sinn». Obwohl ich eine sehr schlechte Sängerin bin, singe es oft unseren Enkelkindern vor. Seit meiner Kindheit ist es für mich so ein Art Hymne geworden und eines der ersten Lieder, welches ich auf meiner Blockflöte spielen konnte. Aber woher stammt dieses Lied überhaupt.


Hans im Schnakeloch ist ein altes Volkslied aus dem Elass. Als Schnakelloch bezeichnet der Elsässer die Sumpflöcher am Altrhein. Diese zahlreichen Löcher sind Brutplätze der Mücken, welche im Dialekt Schnake genannt werden. Das Lied gilt zugleich als Hymne des Elsass, dass sich die Elsässerinnen und Elsässer mit Hans identifizieren. Und dass vor langer Zeit ein Wirt namens Hans eine Auberge in Le Schnokeloch betrieb – einem sumpfigen und offenbar von Stechmücken verseuchten Ort in der Nähe von Strassburg.

In der Schweiz gilt es als harmloses Kinderlied: «Hans im Schnäggeloch» oder «Schnoggeloch» ist ein wankelmütiger Geselle, ein Kindskopf, der nicht tut, was er soll und nicht soll, was er tut.


Für heute mal genug. Viel Spass beim Singen und Suchen von leeren Schneckenhäusern.



Herzlichst Eure

Beatrice  





Begegnung 




Liebe Leserin

Lieber Leser


Ist dir auch schon einmal ein Mensch begegnet, an den du gerade gedacht hast? Oder kam vielleicht jemand genau im richtigen Moment mit der Lösung eines Problems, als du aufgeben wolltest? Vielleicht fragst du dich auch manchmal, warum ausgerechnet dieser oder jene Mensch in dein Leben getreten ist. Es gibt verschiedene Formen der Begegnungen zwischen Menschen. Aber eines haben sie doch gemeinsam. Sie sind keine Zufälle!


Wie komme ich nur auf seine solche Aussage - quatsch - was ich da wieder schreibe. Das denkst du vielleicht, liebe Leserin und lieber Leser. Nun es steht dir jetzt frei, hier nicht mehr weiterzulesen - oder eben - vielleicht lässt du dich gleich auf meine Worte ein und lässt dich überraschen und inspirieren, was hinter dieser diesen Worten steckt.


Ich begegne bei unseren Spaziergängen durch unser schönes Dorf oder bei meinen langen Wanderungen vielen Menschen. Manchmal begenet man sich mit einem kurzen kleinen  Lächeln oder es kommt zu einem tiefen herzlichen Gespräch.  Letzeres passiert mir öfters.


Über eine besondere Begegnung oder Begegnungen schreibe ich dir, liebe Leserin und lieber Leser. 


In den letzten Monaten sind mir in regelmässigen Abständen zwei Frauen - Mutter und Tochter - manchmal in unserem Quartier oder sonst bei unseren Spaziergängen begegent. Ich schätze die Tochter gegen 40ig Jahre ein. Sie gehört einer christlichen Gemeinde an und trägt eine entsprechende Kleidung. Sie trägt einen Zauber in sich, ihr tiefer christlicher Glaube fasziniert mich - er berührt meine Seele. Diese junge Frau und ihre Mutter begegnen uns genau dann, wenn ich auf der Suche nach einer Antwort zu einer Lebensfrage bin oder vor einer Entscheidung stehe. Bei unseren Treffen erzählen wir aus unserem Leben - wo wir stehen - was uns auch beschäftigt, wir lachen zusammen. Beim letzten Mal erzählten mein Mann ich von unserem Krippen - unserem neuen Projekt "Fastenkrippe".  Mein Mann und ich erzählten was uns bewegt diese Krippe zu bauen und welche Gedanken und dazu begleiten. Geburt - Leben - Tod - Auferstehung standen im Mittelpunkt. Auf unseren Handy's zeigten wir ihnen, wie die Krippe jede Woche ihre Gestalt annimmt, die Fastengeschichte Gestalt annimmt - vom Einzug in Jersualum, über den Verrat, die Veruteilung bis hin zum Tod von Jesus und seine Auferstehung. Beide Frauen waren fasziniert, wie wir diesen Weg in Form einer Krippe darstellen.


Die junge Frau fragte mich, wie es mir gehe. Ohne ein Grund füllten Tränen meine Augen - fragt mich nicht warum. Sie waren da, gefüllt mit dem Salz meines Lebens, über die Freuden des Lebens - über das Erlebte der letzten Monate. Sie griff in ihre Kleidung und übergab mir ein kleines Büchlein mit wunderschönen Texten für 10 Tage. Es sind Texte voller Kraft und Zuversicht für das Leben. Mehr sage ich dazu nicht - es ist so sehr persönlich.  


Wir verabschiedeten uns mit einer innigen Umarmung - die mein Herz so sehr berührt hat. 


Nun, liebe Leserin und lieber Leser frage ich dich nochmals persönlich - Begenungen sind keine Zufälle oder? Dies wird nicht der letzte Eintrag über meine - unsere - Begnungen sein. 


In diesem Sinn wünsche ich dir einen guten Start in die Osterwoche. Von Herzen wünsche ich dir viele wunderschöne Begegnungen mit tollen Menschen - es sind keine Zufälle, denn sie gehören gerade in dieser Sekunde zu einem Leben. 


Herzlichst, 

Beatrice  



Frühling in unserem Garten, März 2023


Wer bin ich 




Liebe Leserin 

Lieber Leser 


Hast du dich das auch schon gefragt - Wer bin ich eigentlich? Wie muss ich mich beschreiben, wenn es in einem Bewerbergeschpräch darum geht, mich vorzustellen und mich dabei nicht zu verstellen? 


Wenn ich mit meinen Enkelkindern im Zoo bin, da bin ich eine Besucherin und das OpaGrosi zugleich. Stopp, wenn ich am nächsten Mittwoch vor meiner neuen Klasse stehe und über die Soziale Sicherheit rede, dann bin ich doch Dozentin für 4 Stunden. Wenn ich meine Nikon (mys Babeli) in den Fingern habe, bin ich eine Hobby Fotografin. Stimmt doch alles oder mal bist du eine Dozentin, mal bist du das OpaGrosi oder je nach Situation bist du mal dies mal das. Aus dem Alltag gibt es unzählige solcher Situationen. Die Kernfrage ist doch "Wer bin ich?" Bring ich dich mit dieser Frage an die Grenzen deiner Gedanken? 


Wohl jeder Mensch fragt sich in seinem Leben irgendwann, was er eigentlich ist. Bin ich ein Wesen mit unsterblicher Seele? Oder nur eine Ansammlung von Molekülen? Oder sogar eine Einbildung? Streift man durch Dr. Google, so bekommt man da wohl tausende Webseiten als Vorschlag. Aber gibt es das so allgemein gültige Antworten zu dieser Frage?


Der Philosophe René Descartes hat sich damit intesiv beschäftigt und vertrat, dass wir im Kern ein rein geistiges Wesen sind, die nur zufällig während unseres irdischen Daseins in einem Körper stecken. Dazu verfasste er sein berühmtes Cogito Argument „Ich denke, also bin ich.“ Dazu könnten wir uns, liebe Leserin und lieber Leser, nächtelang unterhalten und argumentieren. 


Er war nicht alleine, der sich mit dieser Frage beschäftigt hat. Seit Jahrhunderten gehen berühmte Persönlichkeiten dieser Frage nach. Auch der Bestseller Autor und Philosoph Richard David Precht hat sich ein seinem Buch "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" damit auseinander gesetzt. Der weltberühmte Theologe Dietrich Bonhoeffer hat sich in etlichen Texten mit dieser Frage ebenfalls befasst. Fast vergessen - die Unterhaltungsindustrie hat auch noch einen Teil dieser Frage ins Visier genommen. Es gibt doch das schöne Brett Spiel "Wer bin ich?". Sehr beliebt zu Silvester. Ich persönlich mag dieses Spiel nicht so besonders. 


Weiter findet man auch, wer ein glückliches Leben führen will, muss sich selbst kennen und muss sich mit der Frage "Wer bin ich" beschäftigen. Dazu gibt es viele Selbststests im www zu finden. 


Es ist doch unser aller Bedürfnis oder der Wunsch das unentdeckte Sein an sich zu entdecken. Könnte es sein, dass dahinter eine Angst steckt, irgendwann mal etwas rückblickend zu bereuen und du etwas im Leben verpassen könntest. Nur du selbst entscheidest, ob du die Frage beantworten willst - Wer bin ich. 


Was bedeutet für mich aber die Frage?  "Wer bin ich?" Für mich ist es eine Neugier, um heruausfinden, ob ich eine unentdeckte Seite in mir habe. Und neugierig bin ich mit meinen smarten baldigen 58 Lenzen schon. Selbsterkenntnis ist für mich kein notwendiges Übel, sondern sehe es als eine Lebensreise. Zwei einfache Sätze mit viel Arbeit an sich selber  nach der Frage:

Wer bin ich? 


Herzlichst

Beatrice



Schloss Watt Weiher in seiner Farbenbracht, September 2022



Herbstfarben


Lieber Leser

Liebe Leserin 


Ziel war es, wieder mehr zu Bloggen. Mir fehlte dazu einfach die Muse, all meine Notizen aus meinem Tagebuch von meinen Streifzügen durch die Natur hier niederzuschreiben. Selbst zum Stricken fehlte mir einfach die Motivation. Ich weiss, etlichen von euch fehlen meine Worte. Danke für all eure netten E-Mails und WhatsApp Nachrichten.  


Ein weiterer Grund. Ein Anbieterwechsel - ich versuche mich mal mit den neuen Anwendungen. 


Ein Thema beschäftigt vor allem meinen geliebten Mann seit vielen Tagen - das ist der Tod. Wir haben Ende November dieses Jahres einen wunderbaren Freund infolge eines Krebsleidens innerhalb von kurzer Zeit verloren. Mein Mann selbst erlitt vor einem Jahr einen schweren Herzinfarkt. Es war damals - wie sagt man so schön - die letzte Sekunde. Wie geht es dir dabei diesem Thema - liebe Leserin und lieber Leser?


Wie oft hast du dieses Thema schon verdrängt oder es zu einem Tabuthema erkoren oder gar gesagt, ach, ich habe noch Zeit dazu, mich damit zu beschäftigen. Aber machen wir uns doch nichts vor – dieses Thema ist echt unbequem. Aus Angst verdrängen wir die Gedanken über unsere eigene Endlichkeit. Dem Tod aber entkommt keiner von uns. Wir alle sterben eines Tages. Ein Unbekannter schreibt:


«Wir sterben viele Tode, solange wir leben, der letzte ist nicht der bitterste»


Diese Worte beeindrucken mich immer wieder.


Aber wie gehe ich mit dem Tod um? Nun, nach dem plötzlichen Tod meiner Schwester vor 20 Jahren zerbrach ein Teil von mir, so fühlte sich es damals an. Sie ging, ohne sich von mir zu verabschieden – nicht umgekehrt. Ich war wütend auf sie und machte ein Unbekanntes verantwortlich für Ihren Tod. Die ersten Monate bin ich jedes Wochenende zu ihrem Grab nach Zürich gepilgert. Es war ein monatelanges Bad zwischen Wut und unerträglicher Traurigkeit. Auf Anraten einer guten Freundin nahm ich schlussendlich Hilfe in Anspruch, um mich mit dem Tod von Babs auseinanderzusetzen. Es begann ein Trauerprozess begleitet von einer längeren Trauerbewältigung. Schlussendlich konnte ich die Wut hinter mir lassen und den Tod von ihr akzeptieren.  Heute, wie gehe ich dem Tod um?


Geburt – Leben – Tod sind Geschwister. Die Sekunde der Geburt und des Todes sind bestimmt. Wer verantwortlich für diesen Zeitpunkt ist – musst du mit dir selbst vereinbaren. Sinnbildlich gehe ich eine Steintreppe hinauf – drehe mich um und winke dem Leben zu, dann öffne ich die Tür in die andere Welt. Darum ist der letzte Tod für mich nicht der bitterste.


Das Bild vom Schloss Watt Weiher hat doch etwas in sich mit den Worten: Geburt – Leben – Tod und dem Licht. Nicht wahr, liebe Leserin und lieber Leser?


Herzlichst eure Beatrice





Allegra liebe Leserinnen, allegra lieber Leser

 

Da ich gerade in Pontresina bin, schreibe ich euch mit einem rätoromanischen Gruss an. Mich hat es nach einer fast einjährigen Pause wieder in diese himmlischen Herrlichkeiten gezogen. Voller Sehnsucht stehe ich wieder von diesen Bergen und suche mir in Gedanken einen Weg zur Gipfelspitze aus. Und - es riecht so wunderbar nach den verschiedensten Gesteinen.

Etliche Leserinnen und Leser meines Blogs haben schon vor etwas längerer Zeit nachgefragt, warum ich von meiner Reise auf der Via Sett nicht weiterschreibe und über meine Begegnungen erzähle. Naja, keine Zeit zu haben, wäre wohl die einfachste Ausrede, dasselbe gilt auch, wenn ich schreiben würde, die Fotos von dieser eindrücklichen Wanderung nicht mehr zu finden. Vorhanden sind sie noch, aber, offenbar sind meine externen Laufwerke nicht mehr mit meinem PC kompatibel. Jänu. Es ist so wie es ist, wie es Holmes immer wieder sagt. Zog sich nach diesen Worte gerne eine Linie weisses Pulver in seine Nase. Letzteres, so pflege ich stets zu sagen, lasse ich sein.

Bei meinen vielen stundenlangen Streifzüge durch die Berge und Natur sind mir viele Gedanken in Worten durch meine Seele gegangen. In Gedanken habe ich viele Seiten voll geschrieben. Fand bisher einfach  die Muse nicht, es euch zu schreiben. Gepaart waren diese Streifzüge mit vielen und ganz speziellen Begegnungen mit Menschen. Begegnungen, die mein Herz zu tiefst berührten und auch nicht in einen Blog gehören. 

Mir scheint, als hätte die Weltkugel am 24.02. dieses Jahres die Richtung gewechselt. Dies ist übrigens der Geburtstag meines mittleren Sohnes. Die Weltordnung ist seither  nicht mehr die Gleiche. So empfinde ich jedenfalls. Zusätzlich zum Krieg folgt eine bevorstehende Energiekrise sowie eine Inflation und noch vieles mehr. Die Covid Geschichte steht weit hinten an. Fast vergessen, die Queen von England ist verstorben. Die Weltkugel trauert um, für mich, eine tolle empathische Frau.

Liebe Leserin und lieber Leser, ich bin da ehrlich, all dies beschäftigt mich. Zeitweise beängstigt und bedrückt es mich oft, wohin der Weg dieser Welt geht. Manchmal kommt es mir vor, als würden diese Gedanken meinen Kopf verstopfen und mir keinen Freiraum mehr geben. Depression ist es keine, sondern einfach fliegende Gedanken. Und alleine bin ich wohl kaum damit, wenn ich mit meinen Freudinnen und Freunden darüberrede. 

 

So ihr Lieben, für heute ist es mal Schluss. Der Piz Palü steht bereits im Dunkeln, die Sterne glitzern um die drei schönen Gipfeln. 

 

Hebet eu Sorg - es freut mich, wenn du diese Worte liest.

Beatrice

Via Sett - 2. Etappe
Via Sett - 2. Etappe
Via Sett, Juli 2013

Via Sett - Spuren der Geschichte, Teil 1

Lockdown – ich habe keine Lust mehr die Wochen zu zählen. Was sind schon drei Monate auf meine bald 56 Jahre - nichts, rein gar nichts. Wichtig sind all meine fliegenden Gedanken, die mich während unseren Biker- und meinen Joggingtouren in den letzten Wochen begleitet haben. 

Heute steht ausnahmsweise ein Glas Rotwein neben dem PC. Ob mir dieses rötliche feinschmeckende Getränk gut bekommt, kann ich dir morgen sagen.

Juli 2013. Vatis Demenz nimmt einen, für mich einen unerträglichen Höhepunkt an, habe mich für einmal wieder von einem Mann getrennt, ich hatte keine Lust, meine Ferien auf irgendeiner Putzfraueninsel zu verbringen, um mich dort von irgendwelchen alkoholisierten Fremdlingen mit deren Singelfrust berieseln zu lassen.

Juli 2013. Ich hatte die Nase gestrichen voll– von der Krankheit meines Vater, von ach so unglaubwürdigen Internetmänner Bekanntschaften (letzteres musste ich temporär ab Savognin korrigieren).

In solchen gestrichenenvoll Situationen gibt es nur eines für mich – Rucksack mit Kamera packen und laufen. Laufen befreit meine Seele, macht meinen Kopf frei– eben fliegende Gedanken – ein herrliches befreiendes  Gefühl.

Via Sett - Spuren der Geschichte. Zu Fuss wie die alten Römer von Thusis über den Septimer-Pass ins italienische Chiavenna. Fünf Etappen führten mich durch drei Sprach- und Kulturräume sowie durch eine vielfältige Kulturlandschaft – von der Alpstufe bis zu den Kastanienselven. Sechs Tage schönstes Wetter auf der Route 64.

Auch nach sieben Jahren kann ich dir noch erzählen, welche Gedanken und Gefühle mich während diesen sechs Tagen begleitet haben. Nicht nur das, sondern auch die speziellen Begegnungen mit Menschen. Ich lade dich liebe Leserin und lieber Leser , die nächsten paar Tagen ein, mich nochmals auf diesen fünf Etappen mit meinen fliegenden Gedanken und meinen Begegnungen zu begleiten. Komm einfach mit - ja du! 

Glückstränen

Engelchen

Lockdown – 2 x 4 = 8. Ich hab ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd. Ach, wie ich dieses rothaarige Mädchen mit den Sommersprossen und ihren «Züpfen» nur geliebt habe. Pippi Langstrumpf – dieses verrückte durchgeknallte Mädl.

In den letzten Jahrzehnten habe ich die Entwicklung des WordWideWeb vollumfänglich miterlebt. Unter anderem gingen die Online Partnerbörsen nicht an mir vorbei. Als frisch gestrandete Singlefrau Ende dreissig war es eine faszinierende Art Männer kennenzulernen. Zwar bin ich ab und zu fündig geworden, aber keine Internetbeziehung war von überzeugender längerer Dauer - tja.

Dennoch, aus diesen vielen eher flüchtigen Bekanntschaften ist eine wunderbare Freundschaft entstanden. 2005 traf ich ihn im Netz, eben auf einer solchen Börsenseite – Name ist irrelevant. Wir verstanden uns von Anfang an. Er fand seine Partnerin – und ich hatte mal da auch so meine diversen Männergeschichten. Der Kontakt war lange sehr lose, dennoch, er stand und steht mir oft als guter Berater in Lebensfragen – vor allem Männerfragen – zur Seite. In Gedanken waren wir aber stets miteinander eng verbunden.

Eines Nachts konnte ich nicht schlafen. In meiner Einsamkeit startete ich mitten in der Nacht meinen PC auf, in der Hoffnung einen Chatpartner im Kanal MSN, zu finden. Völlig überraschend war er online. Meine erste Frage natürlich, was tust du hier um diese Zeit online – seine Antwort, in Singapur ist es nicht Nacht. Zusammen mit seiner Partnerin hatte er Deutschland verlassen, um im fernen Singapur beruflich Füsse zu fassen. Damals gestand er mir die Alkoholsucht seiner Partnerin. Wir vereinbarten, dass ich sie in den nächsten Monaten in Singapur besuche. Wenige Monate später haben sie dann Singapur wieder verlassen und reisten zurück nach Deutschland. Bis 2015 gab es immer wieder solche zufällige virtuelle Treffen oder wir schrieben uns SMS oder mal ein kurzes E-Mail. Wir wussten stets, wo der andere sich ungefähr aufhielt, wo er seinen Lebensmittelpunkt hatte. Das gab mir irgenwie Sicherheit. 

Ich weiss es nicht genau, aber es muss 2015 gewesen sein. Da er in der Schweiz auf Montage war, rief er mir mich völlig unerwartet an. Nach fast oder über 10 Jahren hatten im April 2015 unser erstes Date. Dieser Abend ist bis heute für mich unvergesslich. Wir lachten, redeten über unser Leben, die Schwierigkeiten . . Wenige Tage später fuhr ich zum Geburtstagsfest seiner Partnerin. Die Kontakte wurden intensiver, wir trafen uns öfters.

Wie aus dem Nichts brach der Kontakt nach seinem 50igsten Geburtstag ab. Da ich damals in einer schwierigen Lebenssituation war, wollte ich einen Ratschlag von ihm. Er reagierte weder auf meine WhatsApp Nachrichten noch auf meine E-Mail’s. Seine Kinder blockten meine Anfragen ab.

Eine Welt brach für mich zusammen – wo bist du, mein lieber Freund. Nächtelang lag ich wach – studierte, wo könnte er sein, suchte im Internet mit seinem Namen erfolglos nach möglichen Informationen. Mittlerweile habe ich erfahren, dass er seine Partnerin verlassen hat und sie sich deswegen mit Alkohol förmlich ertränkt hat. Ihre Urne liegt irgendwo vergraben unter einem unbekannten Baum.

Es musste Dezember oder Januar im Jahr 2016/2017 gewesen sein. Xing lud mich ein, mich wieder mal auf meinem Account blicken zu lassen. Ich kam dieser Aufforderung nach. Liebe Leserin und lieber Leser, frag mich nicht warum – ich suchte nach seinem Namen und sah, dass sein Profil aktiv ist. Ein kleiner Lichtblick – er lebt, er lebt. Ohne zu zögern schrieb ich ihm eine Nachricht. Wenige Tage später – eine Nachricht von ihm: liebes Engelchen, wie geht es euch – ganz schüchtern und zaghaft kam es mir vor. Meine Antwort, frage nicht wie geht es euch, sondern wie geht es mir! Ich sass damals vor dieser Nachricht – ich weinte vor Glück, war überglücklich. Er lebt – du bist da mein Freund.

Unser erstes Treffen war bei einem feinen gemeinsamen Nachtessen über dem Zürichsee. Wir hatten uns sehr viel zum Erzählen – wir haben geweint, gelacht. Unsere Treffen sind mittlerweile regelmässig. Unsere jetzigen Partner standen dieser innigen und tiefen Freundschaft anfänglich skeptisch gegenüber. Aber heute wissen sie, wie wertvoll und wichtig diese in unserem Leben ist.

Engelchen – so nennt er mich seit Beginn unserer Freundschaft. Warum, liebe Leserin und Leser – das ist unbedeutsam für mich. Es ist die tiefe und innige Freundschaft – entstanden im www.

Schätzt eure Freundschaften – gebt ihnen Raum – Zeit. Engelchen

Schweizer WC Haus, Schafberg Oberengadin 2008

Lockdown – Wochen nicht mehr gezählt. Es ist so, wie es ist. Ein Spruch von Sherlock Holmes. Ich mag dieses Zitat wirklich – denn es ist wirklich so, wie es ist und nicht anders – genau im hier und jetzt. Morgen - morgen ist es eben, es ist so, wie es ist. Heute am Muttertag, 23.46 Uhr, schreibe ich seit Wochen wieder einen Blogeintrag.

Aus Begegnungen entstehen oft bei mir im Leben langjährige, tiefe und spezielle Freundschaften. Genauso eine Freundschaft verbindet mich mit dem Schweizer WC Haus auf dem Schafberg bei der Segantini Hütte im wunderschönen Oberengadin.

Im Herbst 2007 suchte ich nach einer gescheiterten Partnerschaft Single Ferien. Dr. Google hat mich fleissig in dieser schweren Stunde des Suchens unterstützt. Schlussendlich bin ich im Engadin im Hotel Steinbock, Pontersina,  gelandet. Wie es so um diese Jahreszeit ist, Altersdurchschnitt der Hotelgäste lag bei ca. 65 Jahren. Singlefrauen nicht unbedingt gerne gesehen. 

Gleich am ersten Tag stellte sich heraus, dass ich allein eine Gruppe bilde. Mit der Wanderführerin Susanne habe ich mich sofort sehr gut verstanden und angefreundet. Sie hat mich durch diese wunderschöne Herbstwoche im Oberengadin begleitet. Eine Tour führte uns unter anderem auf den Schafberg zum Schweizer WC Haus. Aus irgendeinem Grund haben wir nach dieser Woche unsere Koordinaten nicht ausgetauscht und so den Kontakt zueinander verloren.

An Pfingsten 2011 wanderte ich vollgepackt mit Stativ und Kamera Richtung Schafberg – Ziel, das Schweizer WC Haus zu fotografieren. Wie (fast) immer beim Wandern war ich meinem Gedanken versunken. Auch die Frage, wo wohnt Susanne, lebt sie noch hier in Pontresina? Schade, habe ich sie aus den Augen verloren . . . Kurz vor Erreichen WC Hauses stand Susanne vor mir. Sie war in einem ganz schönen flotten Tempo unterwegs. Wir beide trauten unseren Augen nicht – endlich nach fast drei Jahren trafen wir uns – einfach so. Später erzählte mir Susanne, dass sie diese Route auf den Schafberg nur aus Zeitgründen gewählt habe. Selber kann ich dir heute auf den Stein genaustens sagen und zeigen, wo ich sie getroffen habe.

Zufall? Nein, liebe Leserin und Leser – ich glaube schon lange nicht mehr an Zufälle in meinem Leben. Wir tauschten unsere Nummern und Adressen aus.

Seither besuche ich Susanne jährlich ein oder mehrmals zu Wanderungen entweder im schönen Engadin oder an ihrem Wohnort in Riom. Im Sommer 2020 wollen wir nochmals den Piz Tschierva erobern - Corona - wir schauen. 

Eine Freundschaft der besonderen Art – nicht wahr und dabei spielt dieses Schweizer WC Haus inmitten des Oberengadins eine wichtige Rolle. Wann immer ich im Engadin bin – eine Wanderung zum Schweizer WC Haus mit Foto muss sein.

Ich wünsche dir einen guten Start in die nächste Lockdown Woche. 

Beste Grüsse, Bea 

 

Via Sett - 2. Etappe 



Ab dem 15.06.2020 bin ich wieder für eine Woche am Arbeitsplatz. Die Welt hat sich in den letzten drei Monaten verändert – ich mich auch, in meinen Gedanken, in meiner Einstellung zu mir selbst. Letzteres ist etwas sehr persönliches, was in einen öffentlichen Blog, wie diesen, nicht hingehört.

Via Sett und die Römer 

Bereits in der Römerzeit war der Septimer einer der wichtigsten Alpenübergänge. Besonders aber im Hochmittelalter war der Pass eine wichtige Handelsroute und bescherte dem Churer Bischof Reichtum. Von Händlern und Heeren bis hin zu Königen und Kaisern – alle überquerten sie die Alpen via Septimerroute. Als ihr Vorteil galten die günstige Lage mit direkter Nord-Süd-Verbindung sowie ideale topografische Bedingungen. Davon profitierte auch das römische Heer.

Nun stehe ich Mitte Juli 2013 auf dem Perron, Bahnhof Thusis. Bestückt mit meinem geliebten blauen Rucksack, gefüllt mit ein paar Wanderklamotten, Unterwäsche und das Wichtigste – meine Pentax Kamera (liebevoll genannt Babeli). Bereit dem Wanderweg Nummer 64 über dem Septimer Pass nach Chiavenna auf den Spuren der Römer zu folgen.

Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet, nur, ich habe die Nase gestrichen voll, will mit mir allein sein. Startklar auf den Spuren der Römer, los geht’s nach Sils im Domleschg, weiter durch den alten Schin über Alvaschein, vorbei an der Kirche St. Peter Mistail nach Tiefencastel. Klingt nicht schlecht oder, was meinst du liebe Leserin und Leser . . . .

Treu folge ich dem Wegweiser Nummer 64, doch irgendwann merke ich, dass ich Richtung San Bernardino und nicht Richtung Tiefencastel laufe. Offenbar bin ich nicht Herr über meine fliegenden Gedanken. Also, wieder umkehren, eine halbe Stunde zurücklaufen Richtung Sils und zum alten Schyn.

Der Weg führt mich über 9 Kilometer Länge durch diese Schlucht. Mit seinen steilen Felsabstürzen und seiner Aussicht ein eindrückliches Erlebnis. Begleitet werde ich durch das ohrenbetäubende Pfeifen der Rhätischen Bahn auf der anderen Talseite. Am Ende des Alten Schyn’s öffnet sich ein Paradies für mich – stahlblauer Himmel, feiner Geruch von frischem Heu, wildes Zirpen der Heuschrecken, ein Feld von Wildblumen. Ich atme tief ein und lasse meine Gedanken treiben. Wie oft habe ich mir in den letzten Monaten so ein Durchamten, ein Spüren meiner Seele gewünscht. Es sind unzählige Male.

Auf diesen über 9 Kilometern begegne ich vielen Menschen, unter anderem einem Biker, der mir von all seinen tollen Touren erzählt, eine entgegenkommende junge Frau, die sich über meinen offenen Ausschnitt an der Wanderbluse stört. Sie will mir gleich mit einer Schliessnadel die Bluse bis zum Hals schliessen. Das ist mir ehrlich gesagt, gleich zu viel Nähe auf einmal. Eine Klosterfrau schenkt mir ihr liebevolles Lächeln.

Kurz vor Alavaschein winkt mir eine Bauernfamilie, die beim Heuen ist, zu und fragt mich ganz gwunderig, wohin mich der Weg so allein führt. Meine Antwort – die verrückten Römer und ihr Weg nach Chiavenna. Kurzerhand wird die Tochter angerufen, die mich in ihrem Kilometer entfernten Pferdestall zu Kaffee und Güetzi einladen soll. Und tatsächlich – die Tochter begrüsst mich mitten auf dem Weg kurz vor den Stallungen und braut mir einen Kaffee, und erzählt mir sehr eindrucksvoll die ganze Familiengeschichte. Nach mehr als einer Stunde wandere ich zufrieden weiter - auch dankbar über diese Begegnung mit der jungen Frau. 

Weiter geht’s entlang der Julier Strasse mit einem Abstecher zur Kirche St. Peter Mistail. Der Weg führt mich innert wenigen Minuten in eine völlig andere Welt – Stille, Geruch von Nostalgie. Ein bellender Hund und ein murriger, eher älterer Mann, empfangen mich bei der Kirche St. Peter Mistail. Dieses Gotteshaus fasziniert mich, der Geruch von alten Zeiten, die Jahrhundert alte Steinmauer. Eine Kirche, die über ihre gottesfürchtigen Besucherinnen und Besucher der letzten Jahrhunderte wohl viel zum Erzählen hat. Ich versinke in meinem Gedanken, meine Hände fahren über die Steinmauer – wie gerne würde ich  jetzt am liebsten als Zeitreisende in das karolingische Reich reisen, Menschen aus dieser Zeit begegnen, ihre Geschichten hören, ihre Gedanken lesen können, ihnen beim Arbeiten helfen, ihre Kleider tragen - einfach diese Zeit spüren . . . .

Nach 5 oder 6 Wanderstunden erreiche ich meine erste Etappe Tiefencastel– müde zufrieden glücklich! Beim Ausziehen meiner Wanderschuhe bemerke ich meine ersten Blasen so in der grösse eines Fünfrankenstücks. Naja, never give up – go on …. gibt Blasenpflaster.

Anmerkung zur Kirche St. Peter Mistail 

Die genaue Entstehungszeit ist nicht bekannt, vermutet wird eine Zeit um das Jahr 800. Indirekt erwähnt wird Mistail im Jahr 823 in einem Klagebrief des Bischofs Victor von Chur an Ludwig den Frommen. Erstmals urkundlich erwähnt wird das Kloster 926 in einer Schenkungsurkunde Heinrichs I. an Bischof Walde. Eine gemeinsame Nennung und gleiches Patrozinium mit dem Frauenkloster in Cazis lässt die Vermutung zu, dass die Gründung von Mistail vom Kloster Cazis ausging. Nach dem Zerfall des karolingischen Reiches scheint ein Niedergang eingetreten zu sein, der zur Vertreibung der Nonnen durch Bischof Wido kurz nach 1100 führte. Endgültig aufgehoben wurde Mistail im Jahr 1154 durch Bischof Adalgott, die Güter wurden dem Kloster St. Luzi in Chur geschenkt. 1282 gelangte Mistail tauschweise an Bischof Konrad von Belmont, im 14. Jahrhundert kam es in den Besitz der Gemeinde Alvaschein. Am Gallustag 1397 fand eine Neuweihe der Kirche statt, Pfarrkirche war jedoch immer noch die Kirche von Tiefencastel. 1739 wurde die Kirche von Alvaschein zur Pfarrkirche erhoben und damit Mistail von Tiefencastel abgelöst. Bis 1679 war Mistail Bestattungskirche von Alvaschein. Quelle Wikipedia

Ölberg Wildaus, März 2020

E-Bike schieben



Ein Monat. Lockdown. Home Office. Social Distance. Grenzen geschlossen. Hamsterkäufe. WC Papier off. Hefe off. Alpstein beschränkt begehbar. Ostern ohne Familie. Kopf lüften. Kopf entviren. E-Bike. Die Welt ist wie eingefroren. Bleiben Sie gesund. Bleib gesund. Das sind meine Hashtags der letzten Wochen.

Mein Blog war in den letzten paar Tagen ein bisschen mager. Nicht, dass meine Gedanken nicht fliegend gewesen sind, nein, es waren so viele fliegende Gedanken.

Aber was hat das nun mit diesem Titel zum Tun? E-Bike stossen, ein E-Bike stosst man nicht, das fährt man mit dem Motor? Was hat sie denn schon wieder, denkst du liebe Leserin und lieber Leser.

Es muss wohl zehn Jahre her sein, dass ich zusammen mit meiner Tochter Ferien im Oberengadin verbracht habe. Ein wunderschöner Herbsttag. Wir wollten unbedingt mit einem E-Bike Tandem eine Tour unternehmen. Mama vorne am Lenker – Tochter hinten. Mit fast 50 Sachen sind wir entlang am dem Silsersee gefahren. War echt cool – sage ich heute noch. Meine Tochter hat mich angefeuert – gib Gas Mami.

Was nicht in Frage kam, nochmals den gleichen Weg zurück zu strampeln. Kurzerhand sind wir mit dem Tandem den feinen schönen bordeauxroten Velowegeisern gefolgt. Was wir dabei allerdings übersehen haben, dass wir einem Mountainbike Veloweg gefolgt sind und wohl kaum für ein Tandem geeignet - geschweige kompatibel für zwei Frauen.

Die Wege wurden enger, steiler, schmaler. Schlussendlich landeten wir mit dem Tandem auf einem Höhenweg hoch über dem Silsersee. Wir mussten das Velo über Stock und Steine stossen und tragen, schlussendlich versperrte und noch eine umgekippte Tanne den Wanderweg. Umkehren nein, niemals. Mit Frauenpower haben wir es geschafft auch dieses Hindernis zu passieren. Nach ein paar Stunden des Schiebens erreichten wir die Fexstrasse und sind zurück nach Pontresina geradelt.

Meine Tochter bediente am Ende dieser Tour ihre besten Freundinnen mit diesem Abenteuer über die damaligen online Kanäle, wie soll es auch anders sein. Noch heute Schmunzeln wir über dieses Abenteuer – E-Bike-Tandemschieben. War echt cool.

An einem der letzten Wochenenden suchten wir, mein Partner Manipa und ich, die Einsamkeit und sind mit unserem E-Bikes von St. Galler Rheintal Richtung Voralpsee geradelt – Ziel der Wildhauser Ölberg, wieder zurück ins geliebte Rheintal. Ohne nur eine Minute an Schnee zu denken, standen wir mitten in dieser weissen sulzigen Pracht. Um den Schnee aus dem Weg zu gehen, so meinten wir, haben wir unsere Bikes über den Wanderweg gestossen. Irrtum - während über zwei Stunden haben wir schlussendlich unsere Bikes durch den Schnee gestossen, mussten die Bikes über etliche umgekippten Tannenbäume hieven, sanken teilweise weit über Knöcheltiefe in den matschigen Schnee sein.

Natürlich flogen meine Gedanken beim Schieben meines orangen Bikes an das damalige Abenteuer mit meiner Tochter im Engadin. Diese Gedanken lösten ein Schmunzeln und Lächeln mir aus, Gedanken an die wunderschöne Engadiner Bergwelt – Silsersee, den Geschmack des Herbstes, an das Lachen meiner Tochter über diesen Ausflug – E-Bike Tandemschieben.

Auch bei dieser Tour über den schneebedeckten Ölberg stand ich oft still, schaute in die Wildhauser Berge, in den Alpstein, belgeitet wurde ich von einem Geschmack frisch gefällter Tannenbäume, herrlich, von einem Gesang frisch verliebten Vögeln. Cool war's, schön war's. Diese Tour bleibt in unseren Erinnernungen - glaub es mir liebe Leserin und Leser.

Auf zur fünften Woche Lockdown, liebe Leserin und lieber Leser mit fliegenden Gedanken, Geschmack von Schnee und frisch gefällten Tannenbäumen, Gezwischter von frischen verliebten Vögeln ....

Take care on you, das wünsche ich euch!




Bozen, September 2018


Kreuzgang


Meine dritte Home Office Woche ist vorbei. Heute ist ein wunderschöner Frühlingstag – schaue aus meinem neuen Pausenraum, Esszimmer, durchs Fenster und beobachte das Treiben der Nachbarskatze, Stella. Mit viel Überzeugung erledigt sie völlig unbescholten ihr grosses Geschäft auf der Nachbarswiese.


Oftmals gehen mir beim Ausblick durch die Fenster meines neuen Pausenraums viele Gedanken durch den Kopf. Begleitet werden meine Gedanken von einer Stille, einer Stille, die manchmal mit mir spricht.

Die Angst hat im Moment Hochkonjunktur, war gestern einer meiner Gedanken. Für viele Betrüger ein gutes Geschäft. Diese Angst hat wohl aber mehr Menschen infiziert als Menschen sich mit dem Coronavirus. Vielen raubt diese Angst den Schlaf. Wir fürchten uns davor, dass dieses Virus uns alles nimmt, was wir bisher hatten – Freiheit, Leben, Job . . . vor lauter Angst angesteckt zu werden, geben wir sogar unsere sozialen Kontakte auf, Hamsterkäufe. Wir leben auf mit zwei Metern Abstand zu unseren Liebsten, Freunden, Kolleginnen und Kollegen.


Angst – liebe Leserin und liebe Leser – was ist das überhaupt? Wikipedia hilft dir da  weiter und erklärt es in einfachen und verständlichen Worten. Selber komme ich zum Schluss, dass Angst bei mir das Produkt meiner eigenen Gedanken ist. Wegdenken kann ich die Angst aber nicht, weil sie da ist, manchmal näher, als es mir lieb ist. Angst hat aber auch seine guten Seiten – ich sehe, wie wir Menschen uns beginnen wieder zu solidarisieren.

Ich lasse mich durch die Angst nicht lähmen - nein ich will das nicht. Pflege meine sozialen Kontakte - zur Freude der Swisscom und Salt. Oder eben, zerre von den Farben des Lebens - Fredericks Farbengeschichte.

Nicht aufgeben - in diesem Sinne, ein schönes Wochenende. 


St. Gallen Drei Weihern, Herbst 2018


Das Leben ist farbig



Zur Geburt unseres zweiten Sohnes, Timo, haben wir ein Kinderbuch erhalten.

Die Geschichte handelt von einer Maus Namens Frederick. Eine süsse kleine Maus, die nicht wie die anderen im Herbst Körner und Nüsse für den Winter sammeln will. Stattdessen sammelt er für die langen grauen Wintertage einen Vorrat an Sonnenstrahlen, die Farben des Herbstes und Wörter.

Nun, liebe Leserin und liebe Leser, dies führt bei den emsigen Mäusen zu einem gewissen Konfliktpotential. Aber Frederick lässt sich keineswegs davon abhalten – er sammelt weiter. Als die langen grauen Wintertage im Bau beginnen, führt dies  unter dem Mäusevolk zu Unstimmigkeiten und Langweile. Frederick erzählt der Mäusetruppe von seinen gesammelten Sonnenstrahlen, von den Farben des Herbstes sowie den eingefangenen Worten. Die langen grauen Wintertage im Mäusebau sind gerettet.

Warum erzähle ich dir dies Kindergeschichte? Schon damals hat mich dieses Kinderbuch fasziniert. Immer wenn unterwegs bin, sei es beim Joggen, beim Wandern oder beim Laufen, sammle ich all die Eindrücke.

In schwierigen Lebensmomenten zerre ich von diesem Vorrat – von all den himmlischen Herrlichkeiten aus unserer Bergwelt, von den Worten aus Begegnungen mit speziellen Menschen, von wunderschönen Herbstfarben, von den Nordlichtern. Dieser Vorrat geht niemals aus. 

Wie ist es bei dir in dieser Zeit – wo holst du deine Farben her?


Herzlichst 

Beatrice 


Ein magischer Berg, der mit seinen drei Gipfeln das Berninamassiv stolz überragt.

Mein Vater hat mir als Kind und junge Erwachsene immer von der Magie des Palüs erzählt. Ich sehe ihn heute noch, wie er mit seinen glänzenden Augen von seinen über sieben Aufstiegen auf den Piz Palü erzählt hat.

Vati hat mich gelernt, den Berg und die Natur in ihrer Kraft zu respektieren. Sei achtsam, meine Tochter, die Mutter Natur ist stets stärker als du. Verletzt du sie, wird sie es dir nicht verzeihen. Bei all unseren Touren hatten wir vor Erreichen des Ziels immer das gleiche Ritual. Wir berührten den Stein des Berges, hielten für ein paar Sekunden inne. Er fragte mich stets, spürst du die Kraft des Gesteins, riechst du es, wie der Berg schwitzt, meine liebe Trix. Ja, das war mein Vater, ein wertvoller, achtsamer und sensibler Mensch, der die Berge verstand und in Einklang mit ihnen lebte.

Es ist nicht ganz zehn Jahre her, als ich mich entschieden habe, den Piz Palü zu Ehren meines damals dementen Vaters und verstorbenen Schwester zu besteigen. Zusammen mit meinen beiden Freundinnen erreichten wir im August 2011 bei schönstem Wetter den Ostgipfel des Piz Palüs.

Du sitzt da oben auf 3882 m über Meer, vergessen von den Strapazen des Aufstiegs. Überwältigt von den himmlischen Herrlichkeiten der Bergwelt, die einfach zufälligerweise da sind. Du schaust in diese Unendlichkeit des Seins, Nahe des Himmels, Faszination und ein Dankeschön an die Mutter Erde.

Ja, liebe Leserin und lieber Leser, ich habe geweint vor Glück, geweint, weil es für mich die grösste Ehre war für meinen Vati und meiner verstorbenen Schwester diesen magischen Berg, den Piz Palü, zu besteigen. Als Geschenk habe ich diesen unvergesslichen Ausblick in diese grenzenlose Schönheit der Bergwelt erhalten. What else – würde jetzt Georg Clooney sagen.

Noch heute stehe ich jährlich mehrmals auf der Diavolezza, Teufelin,  und schaue sehnsüchtig zum Piz Palü hinauf, in der Dankbarkeit diese himmlischen Herrlichkeiten erlebt zu haben – meine Gedanken fliegen zu dir lieber Vater und zu dir meine liebe Schwester, Barbara. Vati, du hattest recht - die Natur schlägt zurück, wenn wir sie verletzen.

In Andenken an euch, geliebeter Vater und geliebte Schwester.

Frühling in Lenggenwil, April 2019


Frühling - Freundliche Grüsse 




Zu "Freundliche Grüsse" gesellt sich in den letzten Wochen "Bleiben Sie gesund" oder "blieb gsund". 

Dieses Anhängsel hat sich rasant schnell in der ganzen Welt und fast allen Sprachen vereilt und verteilt sich weiter.

Und? Hast du etwas dagegen einzuwenden? Viele meinen, das sei so ein Corona Hipe, dem nicht Folge zu leisten sei - so viel Gesundheitswünsche vertrage doch kein normaler Mensch und was ist dann, wenn diese Botschaft einen schwerkranken Menschen erreicht - ein absolutes No go. 

"Blieb gsund" drückt für mich Soldiarität aus. Sitzen wir doch  alle im gleichen Boot, machen wir uns nicht alle die gleichen Gedanken zum Corona Virus?.... Wir versuchen, den Alltag im Corona-Chaos irgendwie normal zu gestalten und doch können wir den Corona nicht ausblenden. Ein tägliches Spannungsfeld.

Es gibt mir den Halt, dass auch mein Gegenüber an mich denkt, wenn ich im Absender lese - "Beiben Sie gesund" - heb der Sorg! Noch mehr, es verändert  uns in der Zwischenmenschlichkeit.  

Und was wünscht ich dir nach der Corona-Krise - Take care on you - Pass auf dich und die Mutter Erde auf!


Müm

Müm ist meine Mutter – ich nenne sie seit ein paar Jahren so. Warum, keine Ahnung. Müm passt einfach besser als Mueti – klingt schöner, liebevoller oder so in der Art. 

Seit Jahren telefonieren wir fast täglich zusammen, unterhalten uns über das Weltgeschehen, über die Nachbarn, über die Enkelkinder, Urenkelkinder. Wir lachen, weinen zusammen, erzählen uns Dinge, die uns im Alltag beschäftigen, tauschen Gedanken und Träume aus und manchmal haben wir auch Zickenkrieg. 

Am Sonntag brachte ihr Desinfektionsmittel.  Vorschriftsgemäss haben wir uns an den zwei Meter Corona Abstand gehalten. Als wir uns sahen, hatten wir das grosse Bedürfnis uns zu armen, zu drücken, zu halten - aber eben. 

Ich bin ins Auto eingestiegen, schaute ihr noch länger nach bis sie im Haus verschwunden war. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Müm ich vermisse deine Umarmungen, deine Nähe . . .

Auf dem Heimweg kamen mir die fliegenden Gedanken an unsere Fahrt durch den Arlbergtunnel in den Sinn. Müm wollte damals unbedingt Rockmusik hören. Kurzerhand habe ich das Lied von Mike Batt «Lady of the Dawn» eingeschaltet, frag mich nicht warum. Weil ihr das Lied so gut gefiel, schraubte sie die Lautstärke auf Vollpower, aber wirklich auf Vollpower. Stellt euch vor, Müm und ich im Dacialinchen, Vollpowered mit dem Lied «Lady of the Dawn». Ja, kannst du das – einfach nur fliegend schön – gell. Noch heute, wenn Müm bei mir ins Auto steigt, sagt sie nur – Bea, unser Lied bitte. Jedes Mal weinen und lachen wir vor Glück, fliegende Gedanken an unseren wunderschönen gemeinsamen Urlaub am Chiemsee und an die Reise durch den Arlberg.

Ich weiss, es kommt die Zeit, wo wir uns wieder umarmen, halten, drücken und unser Lied gemeinsam hören können - «Lady of the Dawn»!

 

 

Lady of the Dawn

Lady of the dawn, you opened up my sleeping eyes, I never knew that I was born. Well, I like you for your body, but I love you 'cause you're wise, I am your prisoner, oh my lady of the dawn.

Dame der Morgendämmerung

Du hast mir meine schlafenden Augen geöffnet Ich wusste nicht, dass ich geboren wurde Aber ich mag dich wegen deines Körpers und ich liebe dich, weil du weise bist Ich bin dein Gefangener Du bist meine Dame der Morgendämmerung